Die katholische Kirche spricht sich für Theatererhalt aus
Mit Gottes Hilfe
Schwerin, 24. April 2012. Das gab es so wohl noch nie: Statt wie bislang üblich gegen bestimmte Theaterinszenierungen zu protestieren (wie zuletzt hier und hier), ist die katholische Kirche nun ausdrücklich für Theater. Konkret: für das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin. Wie das Erzbischöfliche Amt Schwerin mitteilt, habe sich die Ständige Beauftragte der katholischen Erzbischöfe von Berlin und Hamburg, Schwester Cornelia Bührle RSCJ, für einen nachhaltigen Erhalt des zuletzt wieder von Insolvenzdrohungen und Entlassungsplanspielen gebeutelten Hauses ausgesprochen.
Das Staatstheater sei für das ganze Land unverzichtbar, "nicht zuletzt auch unter tourismuspolitischen Gesichtspunkten", sagte sie heute in Schwerin. Ungeachtet der großen finanziellen Herausforderung sei der Erhalt deshalb wünschenswert.
"Theaterkultur und Religion sind nicht zu trennen", führte sie weiter aus. "Bei Theaterstücken geht es ja wie im religiösen Bereich um die Erspürbarkeit und das sich Ergreifenlassen von Unsichtbarem, von quasi 'Unfassbarem'". Dies sei das eigentliche innere Erlebnis. Auf jeden Fall hätten Theater und christliche Religion eine gemeinsame Mitteilungsform: Beide leben von äußeren und inneren Bildern und damit auch von ganzheitlicher sinnlicher Wahrnehmung.
(geka)
Proteste in Gera und Altenburg
Lichterketten
Gera und Atenburg, 18. April 2012. Wie die Theater & Philharmonie Thüringen mitteilen, haben gestern "613 Theaterfreunde in Gera" und "266 in Altenburg" jeweils eine Lichterkette um das Große Haus des Theaters in Gera und um das Landestheater Altenburg gebildet und so für den Erhalt ihres Fünf-Sparten-Theaters demonstriert.
In Thüringen sind die Sorgen groß, dass ab 2013 das fusionierte Theater von Gera und Altenburg entweder Schauspiel und Puppenspiel aus Geldmangel wird schließen müssen oder das quer durch alle Sparten Stellen abgebaut und den verbleibenden Theaterleuten "erheblicher Lohnverzicht" oktroyiert werden wird.
Beide Vorschläge ließen befürchten, so schreiben die Theatermitarbeiter, dass es zu "nicht kompensierbaren Qualitätsverlusten" komme und somit "in wenigen Jahren die traditionsreichen Theater Altenburg und Gera "kaputt gespart" sein würden. Noch im Februar, nach Unterzeichnung des Finanzierungsvertrages durch das Land Thüringen und die drei kommunalen Gesellschafter, war gemeldet worden, die Existenz der fusionierten Bühnen sei "für vier Jahre gesichert".
Wer sich für den Erhalt des "5-Sparten-Theaters in seiner jetzigen Form" einsetzen will, kann noch 48 Tage lang eine Online Petition unterschreiben.
(T&P Thüringen / jnm)
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