Kudlich in Amerika - Schauspielhaus Wien
Spiel mir das Lied vom Öl-Tod
von Martin Thomas Pesl
Wien, 11. Januar 2020. Nobody ist ein Cowboy, und zwar ein nihilistischer. "All things are made of something, the no-thing", sagt er in Gestalt des Schauspielers Jesse Inman, und später singt es der Musiker Andreas Spechtl ("Ja, Panik") auch melancholisch vom Band. Irgendwie haben die Figuren am Ende des neuen Stücks von Thomas Köck keine Lust mehr. Gerade noch gaben sie die Devise "nie vergessen" aus, dann folgt die Erinnerung "wir sterben alle", nämlich in dem Fall wirklich alle, wegen des klimabedingten Niedergangs, an dem – soweit man den einige Szenen zuvor von Til Schindler hinauskatapultierten Dystopien der "Carbon Democracy" folgen kann – Kapitalismus, Kohlenutzung und die Suche nach Öl schuld sind.
The Bruno Kreisky Lookalike: The Final Episodes - WUK Wien
Ein ganz besonderer Quereinsteiger
von Andreas Heinz
Wien, 10. Januar 2020. Niemand geringeres als der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat in Österreich diese Woche die Marke für politische Satire unerreichbar hoch gesteckt. Für alle, die es nicht mitbekommen haben: Versehentlich sendete der ORF die Angelobung, also die Vereidigung der neuen Regierung, in seiner Mediathek mit Untertiteln, die eigentlich für eine Telenovela bestimmt waren. Den meisten fiel der Fehler anfangs gar nicht auf, war doch durchaus plausibel, was da stand: Der Bundespräsident sprach den neuen, alten, jungen Kanzler mit "Du Küken" an. Dann hielt er missmutig fest: "Ich möchte das nicht" und fragte zur Sicherheit noch mal nach, ob Mama auch nichts dagegen habe. (Zum Best-of auf 1000things.at)
Peer Gynt - Volkstheater Wien
Einmal Ego, immer Ego
von Reinhard Kriechbaum
Wien, 7. Dezember 2019. Ein junger Peer Gynt, einer in der Mitte des Lebens und schließlich der Alte – drei Peer Gynt-Darsteller wären so originell nicht. Aber wie viele Peers brauchte es wirklich, nähme man diesen Egomanen beim Wort, wie er, um "er selbst" zu sein, so aberwitzig irrlichtert und spintisiert: ein Dutzend vielleicht? Viktor Bodó kommt im Wiener Volkstheater trotzdem mit dreien aus, er bleibt auch bei der Zuschreibung an die Lebensalter. Aber diese drei Peer Gynts sind meist miteinander, nebeneinander auf der Bühne. Drei Seelen wohnen offenbar in seiner Brust.
Regie: Monika Gintersdorfer / Knut Klaßen
Regie: Anna Badora
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