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Unsere auswahl ist subjektiv

Presseschau vom 15. September 2013 – Die FAZ über Daniel Kehlmann, der mit Leichenbittermine die Deutschland-Premiere seines Stückes "Der Mentor" verließ

Im Original nicht verständlich

15. September 2013. Nein, diesmal war kein Regieberserker oder Textzertrümmerer am Werk, gegen die Daniel Kehlmann sonst gerne wettert. Im Gegenteil, das brave und des Regietheatertums gänzlich unverdächtige Frankfurter Fritz Rémond Theater hatte sich der Deutschen Erstaufführung von Kehlmanns Zweitling "Der Mentor" angenommen. "Hier sehen Sie noch wahre Bühnenkunst", schreibt das Theater gar auf seiner Webseite. Bei der Premiere in Frankfurt war Donnerstagabend denn auch der Autor anwesend. Aber nicht lange, lesen wir heute in der Rhein-Main-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom Freitag.

Presseschau vom 3. September 2013 – die taz über den ungarischen Theaterregisseur und Nationaltheatex-Intendanten Róbert Álföldi

Geliebt und gehasst

3. September 2013. Ein sehr differenziertes Porträt des ungarischen Theaterregisseurs Róbert Álföldi, der bis zum Sommer auch Intendant des Ungarischen Nationaltheaters war, schreibt heute Anna Frenyo in der taz. Gerade hat Álföldis Inszenierung der Rockoper "Stefan, der König" wieder einmal die Rechten auf den Plan gerufen. (siehe Meldung). Das in den 1970er Jahren entstandene populäre Werk ist für Ungarn jeder politischen Couleur identitätsstiftend.

Presseschau vom 1. September 2013 – Burg-Schauspielerin Maria Happel im Interview mit dem Wiener Profil

"Peymann ist oft unfreiwillig komisch"

Wien, 1. September 2013. Das österreichische Wochenmagazin Profil bringt in seiner aktuellen Ausgabe ein Interview mit Burg-Schauspielerin Maria Happel. Darin spricht Karin Cerny mit ihr über Kritiken ("Kritiken werden oft überschätzt"), ihre Ähnlichkeit mit Angela Merkel in Lumpazivagabundus und ihren Ex-Chef Claus Peymann: "Peymann ist oft unfreiwillig komisch. Wenn man das versteht, hat man auch keine Angst mehr vor ihm, selbst wenn er einen anschreit." Außerdem geht es um Berlin, Exzorzismus und ihr Buch Das Schnitzel ist umbesetzt. Was bisher geschah ….

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(geka)

Presseschau vom 25. August 2013 – Gesellschaftskritik auf Moskauer Bühnen

Westler gegen Traditionalisten?

25. August 2013. Die Bühnen in Moskau waren "immer konventionell", schreibt Ulrich Heyden in der Wochenzeitung Der Freitag (22.8.2013, 6 Uhr). Nun aber griffen sie "Themen der Protestbewegung auf". Und die "Mittel- und Oberschicht" klatsche dazu Beifall.

Presseschau vom 23. August 2013 – die israelische Zeitung Haaretz trifft Katharina Wagner

"She got up and left"

23. August 2013. Die israelische Journalistin Dalia Shehori hat für die Tageszeitung Haaretz (22.8.2013) die Bayreuther Festspiele besucht. Sie berichtet von einer sehr kurzen, aber umso seltsameren Begegnung mit der Festspiel-Leiterin Katharina Wagner: "I had a strange encounter with Katharina Wagner. I requested and received a half hour meeting with her. The festival's press bureau made it clear that Wagner was not giving interviews at the moment, so it was not an interview."

Presseschau vom 19. August 2013 – Die taz über den Kampf für mehr Gleichberechtigung im französischen Kulturbetrieb

Aus anderer Perspektive

19. August 2013. In der taz (19.8.2013) berichtet Rudolf Balmer über dem Kampf für mehr Gleichberechtigung der Geschlechter im französischen Kulturbetrieb. Ein Senatsbericht habe jüngst belegt, dass fast 90 Prozent der Staatsbühnen und 97 Prozent der Konzertsäle von Männern geleitet würden. "Beim letzten Theaterfestival in Avignon hatte der Berufsverband der KomponistInnen und AutorInnen auf den bedauernswerten Zustand aufmerksam gemacht", so Balmer, und eine Delegation für Frauenrechte im Senat habe an die Aktion anknüpfend argumentiert, dass in dem bestehenden Missverhältnis eine "Form von Zensur" vorliege: "Wer Frauen den Zugang zu Chefposten verwehre, verweigere zugleich dem Publikum den Zugang 'zu einer Kulturproduktion aus anderer Perspektive'".

Presseschau vom 3. August 2013 – Im Tagesspiegel analysiert Film- und Theatermacher Andres Veiel Prism und die Logik der Geheimdienste

Geschützte Kommunikation

3. August 2013. Im Berliner Tagesspiegel (3.8.2013) schreibt der Film- und Theatermacher Andres Veiel über die NSA-Spionageaffäre und den neuen Typus der Prism-Programme, mit denen erstmals "Wünsche und Ideen" der Menschen und ihre "Denkprozesse" gerastert werden könnten. Das ethische Problem: "Geheimdienste spähen vielleicht mit den besten Absichten aus, sind aber nur bedingt in der Lage, mit ihren Erkenntnissen verantwortungsbewusst umzugehen." Dienste agierten in Konkurrenz zueinander "und gehen dabei nicht selten unkoordiniert, vorurteilsbelastet, fehlerhaft, chaotisch ans Werk", so Veiel, der sich u.a. in seinem RAF-Film "Blackbox BRD" mit Geheimdiensttätigkeit befasste und aktuell zur NSU-Affäre recherchiert.

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