Allzu viel Herz für die Pubertät

von Simone Kaempf

Berlin, 6. Dezember 2008. Anfangs gibt man dem Stück noch die Mitschuld an diesem Desaster. Nach der Pause weiß man, Claus Peymann ist ganz allein schuld. Natürlich ist der Text schwierig. Sperrig expressionistisch breitet Wedekind in "Frühlings Erwachen" das Schicksal dreier Heranwachsender in einer Atmosphäre tabubeladener Sexualmoral aus. Aber man kann das ganz von heute erzählen. Jüngst schaffte Nuran David Calis in Hannover ein rundum überzeugendes "Frühlings Erwachen", das das Schwärmerische des Stücks mit sehr genau beobachtetem jugendlichem Selbstbehauptungsdrang verband.

Abfall in die Schwarzweißmalerei

Wahrscheinlich hat auch Peymann in Wirklichkeit ein großes Herz für die Pubertätsnöte von Heranwachsenden – wenn nur sein Blick nicht so antipodisch überdeutlich wäre. Sich auf die Seite der Jugendlichen zu schlagen, bedeutet bei ihm, dass die Welt der Erwachsenen denkbar schlecht wegkommt: die Eltern sind klischeehaft als Pflichterfüller dargestellt; die Lehrer sind mehr Richter als Pädagogen, die zeigefingerstochernd den schuldigen Melchior zu sich bestellen. Genüsslich breitet Peymann diese Szene aus, in der der intrigante Direktor Sonnenstich (Axel Werner) mit Zylinder und Vatermörderkragen die Verbannung Melchiors und damit den Sieg falscher Moral durchsetzt.

Die Szene hat bei Peymann aber weder die Moral noch die Lacher auf ihrer Seite. Spätestens an dieser Stelle fällt die Inszenierung tief in die Schwarzweißmalerei ab: Hier die schwärmerischen Heranwachsenden voll kraftstrotzender Lebendigkeit, dort die gescheitelten Erwachsenen. Achim Freyers Bühnenbild trägt mit seiner allzu simplen Lösung seinen Teil dazu bei: Wenn die Stimmung düster wird, klappen die säulenartigen Türen auf schwarz, wenn es heiter-schwärmerisch wird, zeigt sich die weiße Seite.

Zur Zeit der Zöpfe und Kniestrümpfe

In dem kargen, zeitlosen Bühnenbild sehen die Anzüge mit den kurzen Hosen von Melchior, Moritz, Hänschen & Co. tatsächlich aus wie vor hundert Jahren, ziemlich alt also. Wie Pennäler, nicht wie Schüler reden sie dann auch, sprechen seufzend von den Hausarbeiten – Ludwig der Fünfzehnte! Sechzig Verse Homer! Erste sexuelle Gefühle gehen nur mit Gewissensbissen: "Ich hielt mich für unheilbar. Ich glaubte, ich litte an einem inneren Schaden", sagt Moritz. Altklüger redet Melchior über das Thema. Wendla (Anna Graenzer) strotzt dagegen vor mädchenhaftem Schwärmertum, eine, "die im Abendschein über die Wiesen gehen" will, "Himmelsschlüssel suchen den Fluss entlang".

Das expressionistisch Schwärmerische dürfen die Figuren bis zum Schluss nicht ablegen. Komplexere Einsicht bleibt ihnen verwehrt. Die Naivität etwa, mit der Wendla auch in den Schluss-Szenen noch an den Storch zu glauben hat, raubt den letzten Rest an Ambivalenz und lässt jenseits der Stereotype keinen Raum. Auch Sabin Tambrea als Melchior macht eine unglückliche Figur. Mit einem Ledertornister auf dem Rücken tritt er vor das Tribunal und wirkt eingezwängt wie ein ganz armer Tropf. Aber wie sollen die jungen Schauspieler auf der Bühne auch ihre Rollen komplex füllen, wenn kein Regisseur dabei hilft?

Weder agieren Melchior, Moritz oder Wendla hier am Leben entlang, noch wirkt die Historisierung als Verfremdungseffekt, noch folgt die Inszenierung einer erkennbaren Idee, wie man das Stück glaubhaft erzählen kann. Den archaischen Kern bewahrt man nicht, indem man optisch in die Zeit zurückkehrt, als die Mädchen noch Zöpfe und die Jungen noch Kniestrümpfe und kurze Hosen trugen.

Peinlich bis zum bitteren Ende

Immer ein wenig zu laut und übertrieben müssen die jungen Schauspieler jauchzen, lachen, schwärmen. Zumindest haben sie frische Energie zu vergeben, während die Zylindertragenden, grimassierenden Lehrer und ihre routinierte Überzeichnung oder die übereifrigen Mütter in den geschürzten Schürzen aus Peymanns Standardrepertoire stammen – und in dieser Schematik schon seit Jahren völlig ungefährlich bleiben.

Wie plump Peymann im dritten Akt aber die Erwachsenenwelt zu karikieren versucht, war nicht zu erwarten. Schon der Lehrerauftritt direkt nach der Pause zerstört binnen Minuten eine ernsthafte Auseinandersetzung mit ihren Motiven. An Moritzens Grab liefern sich Vater und Pfarrer Reden voll übertrieben ausgestellter Verlogenheit, und Manfred Karges vermummter Mann, der Melchior vor dem Tod bewahren soll, agiert als Mischung aus Zirkusdompteur, Supermann und Springteufelchen.

Das Gefühl unendlicher Peinlichkeit, das dieser Abend verbreitet, steigert sich dann aber noch im Schlussapplaus. Es genügte nicht, dass die jungen Schauspieler strahlend und jubelnd ihren Applaus abholten, Peymann schubst sie noch einmal mit so gönnerhafter wie degradierender Geste nach vorne, dass es zum Davonlaufen war. Und viele Zuschauer taten das in diesen letzten Minuten dann auch.

 

Frühlings Erwachen
von Frank Wedekind
Regie: Claus Peymann, Bühne: Achim Freyer, Mitarbeit Bühne: Heike Vollmer, Kostüme: Wicke Naujoks.
Mit: Larissa Fuchs, Anna Graenzer, Swetlana Schönfeld, Marina Senckel, Lore Stefanek, Laura Tratnik, Dejan Bucin, Alexander Ebeert, Boris Jacoby, Roman Kaminski, Roman Kanonik, Manfred Karge, Gerd Kunath, Christopher Nell, Alexander Ritter, Lukas Rüppel, Marko Schmidt, Martin Schneider, Veit Schubert, Andreas Seifert, Sabin Tambrea, Georgios Tsivanoglu, Peter Weiß, Axel Werner, Mathias Znidarec.

www.berliner-ensemble.de

 

Wir sahen uns "Frühlings Erwachen" auch in der Inszenierung von Felicitas Brucker in Freiburg an. Ins Berliner Ensemble gingen wir zuletzt für Thomas Schulte-Michels La Périchole und Peter Steins Der zerbrochne Krug.

 

Kritikenrundschau

Peymann versuche gar nicht erst, Wedekinds "Frühlings Erwachen" in die Nähe der Gegenwart zu holen, bemerkt Eva Behrendt in der Frankfurter Rundschau (8.12.). Stattdessen konfrontiere er es "mit einer noch ferneren Vergangenheit": Er inszeniere genauso Schwarzweiß wie es "die getuschten Bilderbögen des Satirikers" Wilhelm Busch sind, bloß "deutlich steriler als diese". Schwarzweiß seien auch die "Karikaturen bürgerlicher Doppelmoral und Verlogenheit" kostümiert, "die direkt aus ,Max und Moritz' entsprungen scheinen". Und Schwarzweiß seien "Peymanns Sympathien verteilt": Gegenüber dem "Horrorkabinett" der Erwachsenen könne das Jungvolk nur punkten, bei dem gelte: "Hauptsache, irgendwie jung". Unklar bleibe, ob der "schwärmerische Überschuss" von Moritz, Wendla, Melchior "aus dem leider ungebremsten Herzblut hoch motivierter Jungsschauspieler resultiert oder schon wieder absichtsvolle Überzeichnung ist". Allerdings spiele dies "in der totalen Künstlichkeit" dieses Abends auch keine Rolle: "Diese geschlossene Welt ist sich eh selbst genug, darin aber leider so biedermeierlich wie die Gesellschaft, über die sie sich lustig macht".

Nur "wilhelminischer Drill und Prüderie" seien heute passé, nicht jedoch "die Nöte des Pubertisten und Wedekinds feine Psychologie", meint Andreas Schäfer vom Tagesspiegel (8.12.). "Von heute" sei auf der Bühne allerdings "nichts und niemand. Unter dem Vorwand, ein zeitenthobenes Märchen zu erzählen, entrückt Peymann die Figuren in die Ferne des Kitsches" und lasse Jugendlichkeit simulieren. Er ersetze also "Dringlichkeit durch hohle Gesten des Inbrünstigen". Da er "vermeintlich auf Seiten der Jugend" stehe zeichne er zudem Eltern und Lehrer "als lachhafte Karikaturen". Man könne Peymanns Theater ein "Theater für Nichttheatergänger" nennen: "Man erfährt nichts, das aber gut ausgeleuchtet. Die Schauspieler dürfen nichts zeigen, das aber bewegungsintensiv.

Erst nachdem er ausführlich von Peymanns "wirkungsvoller Medieninszenierung" im Falle Christian Klar erzählt hat, kommt Ulrich Seidler von der Berliner Zeitung (8.12.) zu dessen "uninteressanter Theaterinszenierung", in der "in aller Ausführlichkeit und ohne jeden erkennbaren Hintersinn" das Geschehen nachgestellt werde. Figuren gebe es nicht zu sehen, "nur Schauspieler in Mühen und manchmal ohne Hosen" – umso quälender, weil sich die jungen Schauspielern "mit unbedarfter, heißer Hingabe in diese welt- und leblose Theatrigkeit" stürzten, während die älteren "mit handwerklicher Solidität das szenische Ideenvakuum" überspielten. Bei dem Schwarz und Weiß der Bühne, diene die Farbe Rot "als Leitmotiv der Sünde" – deutlicher könne eine Sprache nicht sein, "aber was will uns der 71-jährige Regisseur mit ihrer Hilfe sagen?" Was man hier über Sex erfahre, ist für Seidler jedenfalls sehr fragwürdig: "Dass nämlich ein Mädchen bei einer drei- bis vierstößigen Gewaltdefloration in sexuelle Erregung geraten könnte, wie es Peymann zeigt, zählt zu den dumpfsten 'Sie sagte Nein, aber sie meinte Ja'-Phantasien".

Ganz anders klingt alles bei Reinhard Wengierek von der Welt (8.12.): Diesmal sei "das alte, lange vermisste Peymann-Wunder" geschehen: Wedekinds "Kindertragödie", "diese insgeheim schon als altbacken abgetane Provokation aus wilhelminischer Zeit, haut uns unversehens vom Hocker!" Alles sei "seltsam wie hinter Glas in der Museumsvitrine" und springe uns zugleich "ganz gegenwärtig an", was "an der präzis subtilen Personenführung, am so spartanisch wie poetischen, so trefflich wie praktikablen Bühnenbild Achim Freyers" liege. Auch die "triftigen Kostüme" von Naujoks seien in schwarz oder weiß – "ein die gesamte Inszenierung beherrschender Farb-Gegensatz, der vieles bedeutet: Das Kindliche, Frühlingshafte und das Tragödische, Winterliche. Das Fleisch, der Geist. Die Realität und der (Alb-)Traum, das Fantastische. Die Einfühlung, das Kreatürliche, der Schrecken, der Ernst und die Distanz, das Groteske, der Ulk." Mit "bewundernswerter Sicherheit" finde Peymann eine Linie zwischen all dem, auf der er das Ensemble "sicher wandeln" lasse.

Auch Peter Hans Göpfert, der für die Berliner Morgenpost (8.12.) schreibt, ist angetan. Zwar sei Unbekümmertheit gewiss nicht Peymanns Sache, doch zeige er das Stück "in einem überwiegend heiteren Licht". Während die Erwachsenen "satirisch schraffiert" wirkten, würden die Jugendlichen "mit ihren ungelösten bohrenden Fragen, ihren altklugen Vermutungen mit lebhafter Natürlichkeit, bei ihren onanistischen Verklemmungen aber auch mit ironischem Blick gesehen". Und von eben dieser Frische lebe das Ganze. "Mag sein, dass Jugendliche längst andere Probleme (nicht nur) mit der Sexualität haben", bedenkt Göpfert, lobt dann aber doch, dass die Inszenierung "so heiter wie anrührend für Offenheit und Verständnis zwischen Eltern und Kindern" werbe. "Hier grüßt das BE das Grips-Theater".

Irene Bazinger in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (9.12.) lobt, ohne zu jubeln: "Siehe da – dermaßen in historischer Entrücktheit geraten, wirkt 'Frühlings Erwachen' plötzlich wieder frisch. Dies sei "mit Demut wie mit Augenmaß vom Blatt inszeniert", nie verlören Peymann und sein Ensemble "Sinn und Form, Rhythmus und Geschmeidigkeit", alles leuchte ein, und am Ende blieben keine Fragen offen: "Das ist das Verdienst wie die Schwäche dieser Aufführung: Sie geht zwar glatt auf, aber sie geht einem – bei aller Liebe – nicht nach."

Kommentare  
Peymanns Frühlings Erwachen: welche Zielgruppe?
Nicht entnehmen kann ich dem Bericht, wen die Berichterstatterin als Zielgruppe (anzusprechendes, aufzurüttelndes Publikum) bei Wedekinds "Frühlingserwachen" sieht. Die gerade reif werdenden Kids? Dann sollte man natürlich eher eine Optik verwenden, die dieser Altersgruppe vertraut ist. (Die müssen aber meiner Meinung nach nicht darüber nachdenken, die erleben das gerade).

Oder aber die verständnislosen überforderten Eltern bzw. Großeltern, die in Routine erstarrten Lehrer und Aufsichtpersonen? Dann ist wieder die eingeforderte Jugendkultur nicht zum Ziel führend. Und dann wäre auch so manche Stilisierung hilfreich, weil "bittere Medizin" halt auf "Zucker" besser zu schlucken ist.
Peymanns Frühlings Erwachen: Zielgruppe Peymann-Fans
Ich glaube, liebe Frau Peschina, die Zielgruppe der Aufführung ist eindeutig: die amüsierwilligen, denkfaulen, anspruchslosen Peymann-Fans. Diejenigen, die sich nicht darüber wundern, dass man am BE nur noch Peymann-Devotionalien und nichts als Peymann-Devotionalien erwerben kann - als gelte es, den Sonnenkönig, nein, den Sonnengott anzubeten.
Peymanns Frühlings Erwachen: Beamtentum
veraltetes stück, unbrauchbar. das be?
götterdämmerung des theatergurus peymann, der von der sonne der vergangenheit, der großen tage (tat, stuttgart, bochum) lebt wie stein & dorn.
forget it. onanie. keine sich anbahnende theaterrevolution. peymann in die gruft!
oder ins wachsfigurenkabinett. fine de partie. Dieser GutMensch, Peymann. Ich hab doch rebelliert, ich tue was für C. Klar, vermutlich dentale Sammlung wie in Stuttgart, StammheimAokTendenzen.
Fuck in all over now. Wer stoppt das Beamtentum der deutschen Theater? Schickt Peymann aufblasbare Plastikpuppen. Huch, wir waren mal Rebellen,. 68er Opas. Forget it. Stellt Kerzen auf für Peymann, Stein & Co.
Frühlings Erwachen: Schmeißt Kritiken in den Müll!
Die obige Theaterkritik zeigt den üblichen Theater- und Kultur-Kritiker-Autismus, wie man ihn auch in Blättern wie Süddeutscher, Tagesspiegel, usw. vorfindet.

Versteht denn keiner von diesen affigen, auf fast debile Weise "mit der Materie ringenden" Damen und Herren aus der Presse, daß Peymann auf eine höchst erfreuliche und uneitle Weise als Regisseur in den Hintergrund tritt, um schlicht ein großes THEATERSTÜCK auf die Bühne zu stellen..? Ohne die ganzen lächerlichen Verrenkungen, Streichungen und all das, was heute jedes Provinztheater an Modernität zusammenschustert.

Nun ja, heute gibt es in Feuilletons überwiegend nur riesige Artikel über lächerliche Event-Sternchen usw.. Grund: den meisten Medienmenschen ist eins längst abhanden gekommen: fundierte Literaturkenntnisse. Übergreifendes Wissen. Interesse an einer Sache selbst. (wie Junkies sind sie hingegen fixiert auf vermeintlich "Neues", ohne daß sie die inneren Vorraussetzungen hätten, ein solches wirklich zu erkennen)

Ich kann nur sagen: schmeißt die Feuilletons und Kritiken in den Müll, und geht statt dessen ins Theater.

Berlin,

9.12.2008
Frühlings Erwachen: Wenn ein Regisseur nichts versucht, ists aus
Ich kann diese unreflektierten Entschuldigungen nicht mehr ertragen. Warum macht man denn Theater? Wenn man in diesem Stück keinen modernen Ansatz findet, kann man getrost abdanken. Und wenn man das nicht will, sowiso. Ich habe auch schon moderne Inszenierungsansätze von Frühlings Erwachen untergehen sehen, aber wenigstens mit Pauken und Trompeten. Aber wenn man als Regisseur nicht mal mehr etwas versucht, ists aus.
Frühlings Erwachen: Espresso später – oder lieber gleich...
Ein Eigenlob vorweg: ich habe vor einiger Zeit sämtliche Peymann-Inszenierungen aus meinem Kalender gestrichen aufgrund übelster Erfahrungen. Ich sehe mich bestätigt.
Ich finde dieses Forum auch deshalb so genial, weil hier selbst Menschen zu Wort kommen dürfen, die Peymann als uneitel bezeichnen oder den Job eines Regisseurs mit "ein Theaterstück auf die Bühne stellen..." umschreiben. Nebenbei wird den Kritikern allgemein und ausnahmslos unterstellt, sie hätten keine Literaturkenntnisse (die meisten Kritiker haben gerüchteweise Maschinenbau und Lebensmittelchemie studiert) und dann noch eine Revolution: "schmeißt" Kritiken in den Müll! Vielleicht ist ja alles nur ein Missverständnis: wenn Peymanns Jünger vom "Auf-die-Bühne-stellen" als Regietätigkeit sprechen, bleibt nur der Rückschluss, dass Peymann das vielzitierte Theatermuseum tatsächlich installieren will und zwar sein eigenes. "Einen Peymann Sehen" hieße dann ins BE gehen und nach ein paar Stunden geschafft von so viel Historie einen intellektuellen Espresso zu schlürfen... Aber mir dauert das zu lange, ich warte nicht gern, ich trinke lieber sofort einen Espresso ...
Ist Profi-Kritik notwendigerweise publikumsfern?
Der Widerspruch ist nicht aufzulösen (und gilt genauso etwa für das Nokia-Projekt): Kritiker, die in "Frühlings Erwachen" sitzen, kennen das Stück, haben mindestens zwanzig Inszenierungen gesehen, wollen es nicht noch einmal "vom Blatt" sehen. Für einen Zuschauer, der das Stück das erste Mal sieht, mag die Peymann-Inszenierung viel intensiver und direkter sein als jeder moderne Ansatz. Das gleiche gilt für den Rimini-Protokoll-gesättigten Kritiker, der nun übers Nokia-Projekt schreibt. Je überregionaler das Blatt, desto selbstreferenzieller und publikumsferner meistens der Kritiker, das kann man ihm kaum vorwerfen. Und selbst Kleinstbühnen schielen aufs Feuilleton, darüber machen Intendanten, Regisseure ihre Karrieren, fürs Ansehen von Theater ist das natürlich fatal. Wer hat schuld? Kann man's ändern?
Frühlings Erwachen: Theater ist keine Klippschule
zu 4.
Wenn Peymann ein großes Stück schlicht auf die Bühne gestellt hätte, wäre dagegen kaum etwas einzuwenden. Aber es kann doch nicht damit sein Bewenden haben, dass er den Originaltext spielen lässt; das schließlich ist auch an jeder Schultheaterbühne zu leisten. Was Peymann nicht bietet - und das MUSS man kritisieren -, ist eine ernstzunehmende Darstellung der pubertierenden Jugendlichen mit all ihren Nöten, Hoffnungen und Obsessionen. Das hat erst einmal überhaupt nichts mit Aktualisierung oder Modernisierung zu tun, denn das Drama der Pubertisten ist zeitlos. Dieses Drama aber MUSS Peymann uns gefälligst zeigen. Stattdessen zeigt er uns kindisches Rumgehampel und inbrünstige Schauspielergesten kleiner Möchtegern-Hamlets. Es gibt Leute, denen das gefällt: Es sind vermutlich Leute, die sich den Inhalt des Stücks vom Leib halten wollen. Theater aber sollte ein Ort der Erfahrung sein, und nicht die Klippschule für verpasste Schullektüre.
Frühlings Erwachen: Beifall von der Springerpresse
Ich gehe nur noch ungern ins "Bürgerliche Lachtheater" BE und habe daher Frühlingserwachen nicht gesehen. Als aufmerksamer Zeitungsleserin ist mir aber aufgefallen, daß vor allem die Springerpresse (sprich Welt, Morgenpost und sogar die BZ) das BE bejubelt. Hat das was zu bedeuten??? Früher wäre es Peymann peinlich gewesen, sich von denen beklatschen zu lassen...
Frühlings Erwachen: Dienst am Bühnenerbe
Ich finde es absolut nicht ehrrührig, dass es in Berlin ein Theater gibt, wo man Stücke so sehen kann, wie sie einmal gedacht waren. Dieser ewige Zeitgenossenschaftswahn ist ja auch nicht abendfüllend. Was der Peymann da macht, ist doch auch eine Art Kulturpflege und Dienst am Bühnenerbe. Lasst ihn doch machen. Wieso regen sich alle auf? Es gibt doch genug Dekonstruktöre und Kahlschlagmodernisierer, modernistische Dünnbrettbohrer wie Falk Richter zum Beispiel. Da muss doch ein Peymann einfach ganz klassisches Literaturtheater machen können, ohne dass die Avantgardespießer gleich ihre Kunstkeulen schwingen und mit Exkommunizierung drohen. To live and to let live.
Frühlings Erwachen: Kulturpflege ja, Kulturrülpser nein
zu 10.
Nur zur Klarstellung. Es gibt nichts gegen Kulturpflege und Dienst am Bühnenerbe auszusetzen, wenn es niveauvoll umgesetzt und als solches deklariert wird. Sehe ich bei Peymann aber nicht. Der stellt meiner Meinung nach Volksverdummung unter dem Deckmäntelchen von wortgetreuer Stückaufführung auf die Bühne, muss man ja auch nicht so viel nachdenken, alles Routine. Das Ergebnis sind belanglose Kulturrülpser. Ein Glück gibt es immer weniger Theaterbesucher, die nur deshalb bei solchen Veranstaltungen klatschen, weil sie endlich einmal den Wortlaut des Bühnentextes vorgetragen bekommen haben. Die nachkommende Theatergeneration hat den Bühnentext bereits vorher gelesen ... Eines muss man dem CP aber lassen: er versteht mit öffentlicher Meinung (mithin auch der Springerpresse) umzugehen, setzt auf das Meinungsbild der wortgetreuen Aufführung und schon klingelt die Kasse. Ein echtes Vorbild für den Kulturbetrieb, sollte also unbedingt bewahrt werden.
Frühlings Erwachen: Nicht alles, was man nicht sieht, fehlt
Mein lieber Ulf Steinebrunner, das Springer-Argument ist ja nun wirklich ein bisschen muffig und abgestanden. So reden echt Vorgestrige, die in ihren ideologischen Laufställchen hocken und das schon für die große, weite Welt halten. Bei Spingers Welt schreibt immerhin einer der originellsten Kritiker, die das deutsche Feuilleton momentan hat, Matthias Heine. Auch was Sie über Applaus bei "solchen Veranstaltungen" schreiben, resp. die Haltung des Nachwuchses zu Peymann und seinem BE, spricht nicht unbedingt von viel Erfahrung und Kenntnis aus erster Hand. Auch sollten Sie nicht dem Irrtum erliegen, dass etwas nicht da ist, nur weil Sie es nicht sehen. Ich finde Ihre Argumentation jedenfalls reichlich dümmlich.
Frühlings Erwachen: fucking altes Argument
zu 10.: "Ich finde es absolut nicht ehrrührig, dass es in Berlin ein Theater gibt, wo man Stücke so sehen kann, wie sie einmal gedacht waren."
Das ist so ein fucking altes Argument, auf das man nur 100.000mal antworten kann: Woher wisst ihr denn, wie es von Wedekind gedacht war? Have you talked to him?
Aber okay, es gibt a sort of Konsens, wie texttreues Theater aussieht. Doch es gibt auch da noch eine große Spanne von Patrice Chereau und Luc Bondy, die Charaktere psychologisch stimmig und genau inszenieren, bis hin zu Claus Peymann, der halt Text aufsagen lässt, aber keine genauen Charaktere rendern kann. Es stimmt, was Behrens oben in 8. schreibt: "kindisches Rumgehampel und inbrünstige Schauspielergesten".
Frühlings Erwachen: Problem erkannt
Na, Frank, da stehen wir uns dann ja in nichts nach. Ich freue mich aber für Sie, dass Sie Ihre originellen Feuilletons, Ihre große (und, s.Ziff. 10, polyglotte) Welt und Ihren erfahrenen Theaterblick gefunden haben und freue mich für mich, dass dies jeweils nicht die Meinigen sind. Schließlich muss ich Ihnen zugute halten, dass sie mein Problem erkannt haben: ich sehe mir Inszenierungen von CP nicht mehr an, aber es gibt sie immer noch.
Frühlings Erwachen: interessant unübersichtliche Lage
@BK
Beifall von der "Springerpresse" (das Wort stinkt ein bisschen, weil es nahelegt, es gäbe in solch unwichtigen Dingen wie Theaterrezensionen eine einheitliche Linie des Hauses Springer) ist Herrn Peymann schon lange nicht mehr peinlich. Im Gegenteil: Gerade die BZ ist doch sowas wie sein Verlautbarungsblatt geworden. Und schließlich ist er ja auch von CDU-Leuten wie Radunski und Pufendorf installiert worden, was Castorf damals zu der Bemerkung veranlasste: "Peymann ist das Hätschelkind der CDU" - übrigens im BZ-Interview. Es ist nicht alles immer so übersichtlich...
Frühlings Erwachen: Peymann ehrlich und authentisch
Radunski und Pufendorf haben auch Bernd Wilms im DT und Thomas Ostermeier in der Schaubühnen "installiert". Das wird ja gerne verdrängt, weil Peymann ein beliebter Prügelknabe ist. Dabei ist er einer der ehrlichsten und authentischsten Theaterleute des Landes - mit deutlich besserem (und auch sich selbst gegenüber gandenlos ehrlichem) Gedächtnis als viele andere seiner Generation.
Frühlings Erwachen: Sorge um Christian Klar
Ehrlich? Authentisch? Entschuldigung, aber solch verlogenes, unauthentisches Theater habe ich schon lange nicht mehr gesehen. In dieser Inszenierung stimmte nichts. Die armen jungen Darsteller hüpften aufgeputscht, ohne Haltung von Szene zu Szene. Den Antrieb und die Verzweiflung der Wedekindschen Figuren konnte ich nicht finden.
Es geht nicht um Dekonstruktion, aber doch um Haltung und Interpretation. Diese sind Herrn Peymann lässt Herr Peymann schon lange vermissen.
Auch sorge ich mich um die Zukunft Christian Klars, bei soviel Muff und Spießigkeit an diesem Haus. Das ganze eher etwas von Haftverlängerung zu Lebenslager Haft.
Frühlings Erwachen: kein Rebell
@Edith
Ich möchte nicht missverstanden werden: Es spricht überhaupt nicht gegen Peymann von Radunski installiert worden zu sein. Nur sollte man dann eben nicht so tun, als wäre man immer noch ein Rebell.
Frühlings Erwachen: besser als Knast
Also i möchde hir au mol kurz was zur Sache sage. Immerhin gehd s joo um mai Perso. Des jedzd alle so auf dem Peymann herumhagge find i zum kodze. Diess kloiliche Erbse gzähle kann nur vo dene komme, d selbr no nie Verandwordung übernehme musschde. So oi Theadr z leide, isch oi Mordsjob. Und davo verschdehe i nun wirklich was. Und oi Schdügg übr Jung Leide, d nedd genau wisse, was sie in ihrem Lebe anfogn solle, kann man scho so mol mache. Wenn i damals solche Aufführunge z sehe bejkomme hädde, würd i vielleichd jedz nedd hir sidze. Also, buchschdäblich gschbrochet. Also im Knasch mai i. Hir gabs immr nur den Theaderkanal z sehe. Und da laufe joo seid Jahre nur no so Schdügge vo den sogennande Jungressisseire. Die daueret abr meischdens nur knabb zwei Schdunde. Und hir kann oim d Zeid manchmol scho ebbes lang werde. Da sind mir d logn Peymann Schdügge allemol liabr. Grüße, hajo, so isch des.
Frühlings Erwachen: Projektionsfläche Peymann
Ich glaube nicht, daß es fair oder auch nur logisch ist, die bürokratischen Verfahren, die hierzulande einer Berufung zum Intendanten vorausgehen und die damit befassten Politiker mit dem rebellischen Potenzial eines Regisseurs in Verbindung zu bringen. Denn das eine hat mit dem anderen nicht das Geringste zu tun. Wer das tut, steckt mental stark in autoritätsgläubigen Strukturen fest. Oder würden Sie Ihre Persönlichkeit gern auf diejenigen zurückgeführt sehen, die Ihnen mal ihren Job gegeben haben? Ansonsten tut Thomas Ostermeier, von dem nämlichen Duo an die Spitze der Schaubühne gebracht, wie Peymann an die des BE, deutlich rebellischer als Peymann, der aber auf Grund seiner Sperrigkeit die bessere Projektionsfläche für abgibt, als der smarte, stromlinienförmige Ostermeier mit dem gestriegelten Weltbild.
Frühlings Erwachen: Kritikermeinung und Publikum
Wie kommt es eigentlich zu dieser überraschenden Diskrepanz zwischen Kritikermeinungen und Publikumszuspruch in Sachen BE. Das ist doch wirklich interessant, daß es ein offenbar ein Publikum gibt, das das BE liebt und die Kritiker es fast unisono hassen. Ich finde, das ist ein interessantes Phänomen, egal wie man es bewertet. Sind die Kritiker doof, die Zuschauer ästhetisch nicht auf der Höhe? Hat das am Ende mit dem Zustand des Theaters insgesamt und seiner Rolle in dieser Gesellschaft zu tun? Nachtkritiker, gebt mal eine Antwort!
Frühlings Erwachen: doch ein Rebell
Wenn Sie Rebell mit Nonkonformist übersetzen, stimmt die Bezeichnung sogar ganz exakt. Ich glaube nicht, dass ihm von Meinungsmachern, Politikern etc. Verhaltensweisen oder künstlerische Vorgaben abzupressen sind. Ich kann zwar die Berliner Verhältnisse nicht tatsächlich beurteilen, aber sichtlich ist ihm auch hier – wie bei uns in Wien - gelungen, ein sehr heftiges Spannungsfeld rund um seinen Inszenierung- und Theaterstil zu entfachen, zumindest deute ich die Emotionalität der Reaktionen einerseits, die Vielzahl andererseits, so.

Als Nicht-Rebell, als Konformist, könnte er sicher als Everybody’s Darling finanziell lukrativer bei so manchem Festival, in so manchem Staatstheater als hofierter, geküsster Gast in Erscheinung treten. Zu einer gesellschaftlichen Diskussion, zu Reaktionen käme es dabei aber selten, weil halt dann doch die Reibefläche fehlt. Also meiner Meinung nach: doch ein REBELL
Frühlings Erwachen: nedd so verbisse sei!
Wieso fragd eigendlich koir no mir? Warum imderessierd si niemand für mai Posizion in von dene Frag? Und warum läßd man mi hir nedd Rede? Nur eil i im Knasch sidze (noch, hajo, so isch des!), bin i koi mensch zweidr Klasse. Ich hend d Aufführung zwar nedd gsehe, schädze den Peymann abr als anschdändige Mensche. Seid doch alle bloß nedd so verbisse. Bei uns sagd man immer: d Zeid heild alle Wunde.
Frühlings Erwachen: keine Projektionsfläche
Also für mich ist Peymann ganz bestimmt keine "Projektionsfläche" (das klingt irgendwie nach Wichsvorlage - schauerliche Vorstellung). Ich gönne ihm jede Zeile, die die ihn angeblich so sehr hassenden Zeitungen nach wie vor fast täglich aus seinen Presseverlautbarungen drucken und finde auch, dass er das halbtote BE gerettet hat, indem er darin ein Asyl für heimatlos gewordene Publikumskreise geschaffen hat. Seine Inszenierungen sind aber leider trotzdem unfassbar spießig und bieder.
Frühlings Erwachen: Vorsicht
Vorsicht vor Uli Wahl, er ist ein Internetanarchist. Das BE ist voll und Uli Wahl ein kleiner Lyriker, der gegenüber Peymann ein Wicht ist.
Frühlings Erwachen: Blick in den Spiegel
Embonpoint, ich bin ja so froh für Sie, daß Sie so einen unfehlbaren Theatergeschmack haben! Sicher ist es jeden Morgen für Sie ein großes Glück, wenn Sie im Badezimmerspiegel Ihr Konterfei erblicken. Wirklich beneidenswert. Jemand wie Sie gehört eigentlich ans BE.
Frühlings Erwachen: lieber ignorieren
claus, den erbsenzähler, bitte nicht mehr erwähnen! sonst bleibt er uns noch länger in berlin. schön berlinerisch ignorieren das alles: seine praktikantenstellen, sein altmodisches theater, sein "stachel-im-regierungsviertel"-salonkommunismus, sein cholerisches geschrei. einfach weghören! ist doch erschreckend wieviel kommentare der peymann kriegt - aber ick mache ja selber mit, o gott...
Frühlings Erwachen: wird nix, mit Klars Praktikum
So wie s ausschaud, wird des wohl nix mid dr Prakdikandenschdelle. Seis drum. Ich gehe drodzdem geret in sai Theadr. Auch wenn Peymann manchmol laud wird, schdeggd undr dr harde Schale doch oi neddr Mensch. Oiig Schreibr hir sollde si mol an d eigene Nase fasse, hajo, so isch des!
Frühlings Erwachen: peinlicher Humor
Wessen Humor bildet sich denn hier ab? Wie peinlich!
Frühlings Erwachen: ganz schlimm
peymann weiß nicht mehr, was er tut. so schaut aus. ich habe eine freundin, die da praktikum gemacht hat, und wenn stimmt, was sie sagt, es stimmt bestimmt!, dann ist es ganz schlimm - der checkt nix mehr.
Frühlings Erwachen: Peinlicher Nachtkritik-Humor
Ich meinte mit dem peinlich nicht Peymann, sondern wunderte mich, wer so was Dämliches wie die Christian Klar Kommentare schreibt und auch noch ins Internet stellt. Das ist ohne Niveau, nicht mal lustig sondern einfach dummdreist und auch für die Nachtkritik peinlich. Noch peinlicher, meinen Kommentar auch noch auf Peymann zu beziehen, statt auf Nachtkritik oder den Dummkopf der diese Klar-Kommentare geschrieben hat.
Frühlings Erwachen: unsäglich, die Kritiken
Immer wieder unsäglich, auf diese Seite, seine Kritiken und Kommentare zu stoßen. Wer von vornherein nicht gewillt, gutes, gesellschaftspolitisch hellwaches Theater zu sehen, der soll - mit Bernhard gesprochen - "die Goschen pressen". Im proletarischen Umfeld des BE heißt das, etwas härter: Haltet´s Maul, Gesocks. Jeder redemokratisierte Terrorist hat mehr Grips im Kopf als die Großintellektuellen aller Länder. Verschont mein Haus mit eurem Besuch! Ich mache weiter, bis ihr tot umfallt. C. P.
Frühlings Erwachen: welches Niveau?
Liabr Lesr, s dud mir Leid, wenn i Ihre Gefühle verledzd hend. Ehrlich. Wenn i ebbes z redselich gworde bin, noh liegd vom schlichd an dr Tadsache, dess mai Äußerunge ersch saumäßich schbäd hir veröffendlichd wurde. Ich heddde, sozsage, dei Befürchdung, vom Syschdem, also dem Nachdkridik-Syschdem zensierd worde z sai. Zur Sache möchde i allerdings anmerke, dess i oiig Wordmeldunge hir au durchaus ebbes boilich find. Was des vo Ihne ogschbrochene Niveau oghd, fälld mir oi alds schwäbischs Schbrichword oi:"Es bleibd dr Mensch oi Embryo, erwirbd r selbr koi Niveau" (Margarete Steiff)
Frühlings Erwachen: was sich abspielt
Jeder, der selbst einmal bei Peymann auf einer Probe war, müsste wissen, dass diese menschenverachtenden, egomanischen, autokraten, feudalherrschaftlichen und in jeder Weise unkünstlerischen Vorgänge, welche sich innerhalb der behüteten Mauern des BE abspielen, allem widersprechen, was Theater vielleicht sein könnte. Jeder probiere es aus und mache sich selbst ein Bild.
Frühlings Erwachen: kann nur besser werden
Das kann ja nur besser werden, wenn der Praktikant Christian Klar endlich dabei ist!
Frühlings Erwachen: 68er-Opus am BE
Klar, Petra Kelly, FJ Strauss, Peymann und Joschka Fischer im Peymann Stück. 68er Opus am BE.

Das Treffen am Wannsee, ein Frühstück, was aus der Revolution wurde.

1 Warum war Franz J. Strauss fürs Standgericht, Erschiessen der RAF Terroristen
2 Warum ist mein Ei im Glas so weich
3 Endlich kann ich Kaffee trinken auf dem Kuhdamm (J.Fischer!),
4 Petra Kelly-Warum mag Joschka Fischer mich nicht, ein Trauma mit Selbstmord.
5 Peymmann: warum wurde ich nicht Terrorist,
weil mein Vater ein Bremer Kaufmann war.
6 Klar I love my dreams.
7 Der Butler des Frühstücks Otto Sanders. Slapsticks
8 Mehr Beamte in die Dramaturgie!
9 Ein junger Dramatiker vom Dramatikerstammtisch, störend, wir möchten auch was vom Kuchen (Theatersubvention)
10 Wieviel Rente bekommt C. Klar ?

Am Ende droht Kelly mit Selbstmord, C. Klar sagt, dass selbst lebenslänglich Sinn macht. Alles sei Knast und Therapie. Petra, bitte bring dich nicht um. Das Leben ist so schön und farbig. Peymann sagt: Kunst kann den Menschen verändern!

softrevolution.com/ uliwahl
Frühlings Erwachen: niemand will Volksverdummmung
Seit geraumer Zeit verfolge ich diese Diskussion, die (wie ja viele Andere auf dieser Seite) zu einer Grundsatzdiskussion mit den Eckpunkten "Kritiker/Zuschauer" "modern/museal" oder auch "Peymann vorbei/aktuell?" wird.

Ich möchte jedoch aus eigener Erfahrung einen sehr wichtigen Punkt dazu beitragen, dessen Beachtung Sie vor peinlicher Subjektivität bewahren könnte:

Niemand - ich schwöre ihnen NIEMAND - hat mit seiner Tätigkeit am Theater (in welchem Bereich auch immer) die Absicht, hinterhältig (und absichtlich!) Volksverdummung oder Selbstdarstellung zu betreiben. Wenn Sie glauben, dass Schauspiel-Anfänger mit ihren 20 Jahren schon so reaktionär denken und arbeiten, dass sie bewusst als [Zitat: "kleine Möchtegern-Hamlets] agieren, bescheinigen Sie sich selbst, so fern vom Theater zu leben, so wenig von theater zu verstehen, dass es - mit Verlaub - ein Wunder ist dass Sie den Weg in den Saal gefunden haben...

Wie einem eine Inszenierung gefällt ist doch eine ganz andere Frage, aber leider wird in diesen Foren (und in den Feuilltons inzwischen auch) immer alles schön miteinander vermengt.

Das sehe ich Ihnen alles nach. Wenn Sie noch nie an einer Theaterproduktion beteiligt waren, wissen Sie nicht, wie es ist, betriebsblind zu werden - das ist doch klar. Im Gegenzug sollten Sie aber über ihre Art und Weise des Kritikübens nachdenken.

Ich finde auch, das FE recht museal geworden ist - habe aber als ich ein Nachgespräch mit 300 Schülern (Dauer: 1,5 h!) besuchte gelernt, dass es hundertprozentig auch für Jugendliche funktioniert, die Resonanz war überwältigend!

Wenn ich Kritik an einer Sache übe, weiß ich, dass:
1. ich die Produktionsumstände nicht kenne.
2. NIEMAND mich absichtlich vergraulen will.
3. ich unten sitze und die Anderen spielen - nicht umgekehrt.
4. ich nicht persönlich und subjektiv werden darf weil ich nicht unglaubwürdig werden und Künstler negativ beeinflussen will.

Das ist meine Meinung.
Peymann Frühlings Erwachen: was man sagen dürfen muss
Sehr geehrte/r Rudens,

da Sie sich auf einen Kommentar von mir beziehen, möchte ich Ihnen antworten. Ich schrieb unter 8., dass Claus Peymann uns "kindisches Rumgehampel und inbrünstige Schauspielergesten kleiner Möchtegern-Hamlets" zeige. Sie konstatieren mir auf Grund dieser Worte, "so wenig von Theater zu verstehen, dass es ein Wunder" sei, dass ich den Weg in den Saal gefunden hätte - da ich nämlich fälschlich davon ausginge, dass die Schauspielstudenten mich bewusst verdummen wollten oder Selbstdarstellung betrieben. Dazu möchte ich zweierlei entgegnen:

1. Ich habe gar nicht behauptet, dass sie bewusst als Möchtegern-Hamlets agieren. Ich glaube auch nicht, dass sie das tun, um mich zu vergraulen. Ich glaube schlicht, dass sie als Möchtegern-Hamlets agieren. Das ist nicht unbedingt die Schuld der Schauspielschüler, sondern vielmehr die Claus Peymanns, der sie dazu angehalten hat, als Möchtegern-Hamlets zu agieren. Und ich vermute, dass er das bewusst getan hat, weil ihm nichts Besseres einfiel. Hat er es nicht bewusst getan, ist er als Regisseur nicht sonderlich qualifiziert.

2. Dass Schauspieler niemals Selbstdarstellung betreiben, halte ich für ein sehr kühne und eigentlich unhaltbare These. Ich möchte jetzt keine Namen nennen, aber es gibt schon eine Menge Schauspieler, denen die Eitelkeit aus jeder Pore springt. Es gibt sogar eine Bezeichnung für diese Art von Selbstdarstellern: "Rampensau". Sollte ein Schauspieler sich als Rampensau verhalten, halte ich es für angezeigt, das auch zu benennen. Die Schauspielstudenten in Peymanns Inszenierung haben sich übrigens nicht als Rampensäue verhalten, im Gegenteil: es waren vorzügliche Talente darunter. Aber sie sind von einer kritikwürdigen Regie zu kritikwürdigen Ergebnissen angeleitet worden. Das muss man sagen dürfen.

Ihrer 4-Punkte-Liste stimme ich jedoch in weiten Teilen zu. Jedoch: Was folgt daraus, dass ich weiß, die Produktionsumstände nicht zu kennen? Für das Publikum spielt das keine Rolle, es hat gezahlt.
Und Ihr vierter Punkt ist zumindest in Teilen strittig: Ja, persönlich werden darf der Kritiker nicht, absolut d'accord. Aber wie soll er nicht subjektiv sein? Und: Ob man einen Künstler negativ beeinflusst, kann für den Kritiker nicht unbedingt das Kriterium sein, er schreibt ja nicht für den Künstler. Natürlich sollte eine negative Beeinflussung nicht das Ziel sein, aber auszuschließen ist sie a priori nicht - der Kritiker kann ja die Folgen seiner Kritik nicht komplett übersehen. Übrigens wird ja in manchen Fällen auch das Publikum (und der Kritiker) vom Künstler negativ beeinflusst. Wobei ich sicher bin, dass das nicht absichtlich passiert.
Peymanns Frühlings Erwachen: ist das BE derzeit kritikfähig?
Liebe/r Rudens, wie es sich oft trifft! Ich habe auch von der Begeisterung gehört, mit der Schüler auf diese Aufführung von "Frühlingserwachen" vor einigen Tagen reagierten. Ein junger Mann überlegt nun ernsthaft, Schauspieler zu werden. Ein Segen, wenn Theater so etwas schafft.

Aber man sollte, finde ich, den bedenkenswerten Kommentar Nr. 7 noch einmal diskutieren. Ich glaube zwar nicht, dass sich Kritiker generell vom Publikum entfernen. Doch in Fragen des BE tun sich gegenwärtig tatsächlich augenscheinlich Probleme auf. Das BE bedient sehr erfolgreich ein Interesse bei älteren wie jüngeren Zuschauern: die Sehnsucht nach möglichst zurückhaltenden, historisch kostümierten, verständlichen etc. Aufführungen, die gewissermaßen unsere Durchschnittserwartung von einer "Bühnenumsetzung" erfüllen.
Das ist ein legitimes Interesse, aber es begreift das Theater unter seinen Möglichkeiten. Eben deshalb wird dieses Interesse und das Theater, das es bedient, von Kritikern so stiefmütterlich behandelt. In der Kritik geht es weniger um Serviceleistungen für ein bestimmtes Spartenpublikum. Kritik dient immer auch der Frage, was das Theater an Besonderem für unsere Zeit hervorzubrinngen vermag. Und in dieser Frage, ja, muss sie sich manchmal auch vom Publikum trennen.

Mit dem BE verhält es sich gerade ein bisschen wie in der Literatur mit Erfolgsnummern à la Bernhard Schlink oder Dan Brown. Die liest man gern, und sie machen ihre Sache ja auch gut. Aber sie werden verschwinden so wie - sagen wir - Charlotte Birch-Pfeiffer oder August von Kotzebue. Sie verschwinden, weil sie den Romanformen nichts hinzufügen. Um interessante Inhalte auf allgemein verdauliche Weise einem Publikum aufzubereiten, dafür werden immer wieder Leute nachgeboren. Hingegen die Formen der Kunst neu zu durchdenken und damit auch das zu definieren, was eine Zeit ästhetisch Eigenständiges vollbringt, das ist eine Besonderheit, das ist Kunst. Und als solche verdient sie höchste kritische und interpretatorische Aufmerksamkeit.

Das führt mich zurück zum BE und zu der Frage: Ist das BE mit Abenden wie diesen derzeit eigentlich kritikfähig?
Peymanns Frühlings Erwachen: hat schon mit Narzissmus zu tun
Herr Rudens warum sagen Sie nicht in ein paar Sätzen, was Sie wollen? Ihr Kauderwelsch ist wohl etwas abgehoben, oder?
Bei der Kritik geht es nicht um Produktionsumstände, ob es ein Pissoir in der Nähe der Bühne für Bühnenarbeiter geht, oder nicht.
In der Kritik geht es um ästhetische künstlerische Analyse der Aufführung, hier spielt auch der Zustand des Theaters eine Rolle. Die Frage ist erlaubt, ob Theater noch Sinn macht, oder was es gesellschaftlich bringen soll und wo ist die Verortung des Berliner Ensembles?
Stückinszenierungen lassen durchaus Rückschlüsse auf den Regisseur zu.
Die zeitgenössischen Dichter bzw. Dramatiker sind Herrn Peymann nicht gut genug, ausser Handke und Bernhard natürlich. Deswegen lieber alte Kisten wie Frühlings Erwachen.
Herr Peymann schleicht sich immer in Vorstellungen der anderen Theater z.B. Schaubühne.
Geht meist vor Ende der Aufführung.
Wer Herrn Peymann aus der Nähe beobachtet wie er durch Berlin eilt, als sei er auf der Flucht, hat den Eindruck, dass er in sich selbst verliebt, oder eitel ist. Er schimpft dann ab und an auf das "Jugendtheater" der Schaubühne, was so klingt, als wisse er den Weg in die Zukunft des Theaters in Deutschland. Mit Narzissmus hat Frühlings Erwachen schon zu tun.
Früher war Herr Peymann einfach provokativer wie z.B. am Theater a. Turm, Stuttgart, Bochum.
Am Ende stellt sich doch die Frage: Warum zum zigtenmal Faust oder Frühlings Erwachen?
Peymanns Frühlings Erwachen: gelungenes Kontrastmittel
Man muss Peymann in Schutz nehmen. Stücke wie "Frühlingserwachen" sind ein gelungenes Kontrastmittel gegen die fortschreitende Vergreisung, der er durch den Rückgriff auf Pubertätsdramen entgegenwirkt. Im BE hat er immerhin ein respektables Rentnersystem entwickelt, in dem erfolgreiche Stücke gut verwaltet werden. Die wilden Jahre aus dem Burgtheater, als er sich noch Bernhard-Skandale leistete, sind Vergangenheit. Im Vergleich zu heute sah er als Mittvierziger noch wie ein Milchgesicht aus und getraute sich an das Gewagte, das Provozierende, das Publikum Herausfordernde. Inzwischen ist er ein Verfechter von Kostümfesten und ein Anhänger der Gerontokratie, wobei er sich als Chefadministrator großen Stils einen juvenilen Anstrich verleiht. Durch seine traditionsbewusste Linie schafft er es, selbst lebensunhungrige Pensionäre aus ihren Löchern zu holen, damit sie sich nicht beim Verzehr von Kartoffelchips einen öden Fernsehkrimi ansehen. Er ist ein Alt-Linker, der sich aus Überlebensgründen den konventionellen Mitteln verschrieben hat. Fortwährend die Vollbesetzung seiner Ränge erwähnend, erreicht er vielleicht durch den neuerlichen Zugriff auf Wedekind eine Revitalisierung seiner Kräfte. Leider ist er so auf den Zuspruch seines Publikums angewiesen, dass er sich nicht an Handkes "Publikumsbeschimpfung" herantraut. Vielleicht gibt es in einigen Jahren Peymann-Devotionalien zu kaufen.
Peymanns Frühlings Erwachen: Kritik nicht BE-fähig
verehrte Charlotte von Nummer 39. Nachwievor ist ungeklärt, wie es zur Diskrepanz zwischen Publikumsliebe und Kritikerhass im Fall des Hauses am Schiffbauerdamm kommt. Unklar daher auch, ob am Ende die Kritik nicht BE-fähig ist.
Peymanns Frühlings Erwachen: Kunst durch Kritik
zur frage charlottes,
natürlich ist das BE kritikfähig. das muss es sein. und wenn es verrisse regnet, dann ist das gut so. und dann passiert hoffentlich bald genau das, was Sie beeindruckend simpel (das mein ich ernst) gefordert haben: durchschnittliches weg! mutiges und neuartiges her!
dann ist wahrscheinlich das publikum weg.
der kunst kann es aber darauf nicht ankommen.
peymann bringt uns nichts mehr.
zurück mit ihm an die burg!
...
'burg' passt auch besser zu ihm als 'ensemble'...
Peymanns Frühlings Erwachen: her mit Talenten
Peymann verteidigen? Es müssen ein paar junge talentierte Typen an dieses Theater. Er kann ja Stein in Italien besuchen und die können dann über die alten Zeiten reden!
Peymanns Frühlings Erwachen: nur ein Lagerwechsel
Zu Eintrag 40/NEWRAF 55

Ich glaube, Sie irren stark, wenn Sie das Provokative in Peymanns Theater-Performance mit Bochum beendet sehen. Das Provozieren als Hervorrufen von teilweise extrem emotionalen Reaktionen ist geblieben!

In Wien waren es klerikal und konservativ gebundene Lobbyisten, die unter gar keinen Umständen ihre für sich in Anspruch genommene geistige und moralische Dominanz in Frage gestellt sehen wollten. Ich erinnere mich da an das Entsetzen, das in "Clavigo" die kleinlich/spießbürgerliche Darstellung der Familie bei so manchem Zuseher auslöste. Oder aber die wütenden Proteste, dass T. Buhre in Breths "Zerbrochenen Krug" eine optisch gar traurig/lächerliche Figur abgab (da nackt). Gar zu lächerlich erschien da die Bürgerwelt! Und die schrie Rache!

Jetzt, meine ich, liegt die Provokation in der Verweigerung der Anerkennung geistiger und moralischer Dominanz der Kritiker bzw. der vorherrschenden Ästhetik. Und wieder schaukelt sich eine emotionale Schlacht auf, die beleidigt und beleidigend ihre Werte verteidigt. Diesmal sind es Kritiker bzw. modernistisch/neoliberalistische Lobbyisten, die auch in vielen Fällen die Dominanz ihrer Jugend mitverteidigen.
Peymanns Frühlings Erwachen: Kritiker provozieren
So ein Unsinn!
Der Kerl denkt sich doch nicht: wenn ich biederes Altbacken-Theater mache, provoziere ich aber ganz schön die Kritiker!
Jeder will geliebt werden. Auch Claus Peymann.
Er kann es einfach nicht besser.
Das mit der Verweigerung klingt wie eine schlechte Entschuldigung.
Peymanns Frühlings Erwachen: schlechter Zynismus
NEWRAF55: ich finde es ist unfassbar, dass sie veränderung fordern oder machen wollen (was ja richtig ist), ihre mittel aber über differmieren, schlechten zynismus und (verzeihung!) unwissen nicht hinauskommen. Damit locken sie ja nichtmal diese kleine internetgemeinde hinterm ofen hervor - wie (ganz ehrlich!) wollen sie das dann in der realität machen?

Oder geht es nur um Selbstdarstellung?
Peymanns Frühlings Erwachen: ein Wachsfigurenkabinett
Peymann war ein wirklich guter und brauchbarer Freigeist. Mit den Jahren ist das BE aber zu einer Art Wachsfigurenkabinett geworden, das dank Nostalgie, Tourismus und Bert Brecht trotzdem ausverkauft ist.
Herr Peymann ruht sich noch ein bißchen auf den alten Lorbeeren aus, und dann wird er Platz machen für Neues. Hatte Herr Hochhuth nicht schon Nachfolger vorgeschlagen? Klar, das tut weh, aber die eigene Geschichte aufarbeiten ist die bessere Lösung. Nicht so ein würdeloses Festklammern, das hat der Peymann eigentlich nicht nötig.
Peymanns Frühlingserwachen: Und Moritz Stiefel?
da steht ja nicht wirklich viel über den tod von moritz stiefel ("Frühlings Erwachen") drinne
Peymanns Frühlings Erwachen: nur für Jugendliche
Ja, die zahlreichen Schüler und Schülerinnen im Publikum waren begeistert. Als Erwachsener fand ich die Inszenierung häufig einfach nur lächerlich ("wow, der traut sich was, nackte Hintern & Co.!!"). Die Schauspieler und -innen haben es trotzdem gelegentlich geschafft, anrührende Szenen zu spielen. Deshalb habe ich hinterher auch geklatscht.
Insgesamt würde ich Erwachsenen aber von dem Abend abraten, das ist verschenkte Zeit, es gibt im BE bessere Stücke.
Frühlings Erwachen, Berlin: holzschnittartig
@"Ja, die zahlreichen Schüler und Schülerinnen im Publikum waren begeistert."

Gestern überwog (zumindest in meiner Sitz-Nachbarschaft) das Desinteresse der anscheinend zum großen Teil zwangsverpflichteten Schülerinnen und Schüler.

Frank Wedekinds Figuren sind grell überzeichnet und seine Sympathien klar verteilt. Die Eltern und Lehrer sind Karikaturen und Schießbudenfiguren, die keine Autorität mehr besitzen, sich aber weiter an ihren verknöcherten Moralvorstellungen festklammern.

Genauso stellt sie auch Claus Peymann auf die Bühne. Dem jungen Ensemble machen diese Rollen sichtlich Freude, auch wenn der ganze Abend etwas holzschnittartig in Schwarz-Weiß-Malerei verharrt, die sich konsequent bis zum Bühnenbild (Achim Freyer) und zur Lichtregie durchzieht.

Komplette Kritik: https://daskulturblog.com/2016/10/06/fruehlings-erwachen-claus-peymann-inszeniert-frank-wedekinds-satirische-tragoedie-am-berliner-ensemble/
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