Iran-Konferenz - Die deutschsprachige Erstaufführung von Iwan Wyrypajews neuem Stück am Thalia Theater Hamburg
Was hat das mit Iran zu tun?
Medea und Jason - Am Hamburger Thalia Theater inszeniert Jette Steckel mit Lust auf Pathos das Ende einer Paarbeziehung frei nach Grillparzer
Im Tunnel am Ende der Liebe
von Stefan Schmidt
Hamburg, 20. Oktober 2018. Am Anfang ist dieses Paar schon am Ende: "Medea und Jason", ein Mann und eine Frau Anfang 40, über deren Liebe das Leben bösartig hinweggetrampelt ist. Maja Schöne und André Szymanski stürzen sich an diesem Premierenabend am Hamburger Thalia Theater schnell mit voller körperlicher Wucht hinein, auf den Kampfplatz Beziehung, loten in einer atemlosen Mischung aus moderner Tanzchoreographie und Wrestling das gegenseitige Kräfteverhältnis aus. Das hätte der furiose Auftakt für eine radikal heutige Geschichte von Leidenschaft, Hoffnungslosigkeit und Hass werden können – aber Regisseurin Jette Steckel will mit aller Gewalt mehr und erreicht weniger.
König Lear - Karin Beier inszeniert Shakespeares Blick in die Dunkelkammern des Alters am Schauspielhaus Hamburg
Manifest der Heimatlosen
von Andreas Wilink
Hamburg, 19. Oktober 2018. Der König schreitet. Nicht gravitätisch, sondern mit Bedacht geht er an der Wand entlang, als messe er etwas aus. Die Grenzen seines Reichs? Wohl eher das Limit seines Lebens. Seine Mitspieler steigen zu ihm hoch von der ersten Reihe Parkett im Schauspielhaus Hamburg auf den nach vorn hin schräg abfallenden Bühnenkasten von Johannes Schütz. Ein Klavier. Ein Stuhl. Ein großer Teppich, der die Landkarte von Lears Herrschaftsraum abbildet. Sonst nur Schatten an den Wänden. Und der Sofortismus des Handelns, mit dem der Alte sich seiner Macht begibt.
Hexenjagd - Stefan Pucher will am Hamburger Thalia nichts von Arthur Millers Klassiker, das allerdings auf hochvirtuose Weise
There is no God
Von Falk Schreiber
Hamburg, 29. September 2018. Die Verführung durch den Antichrist hat ihren Reiz. Beats pochen, die Kamera fliegt durch den Wald, erfasst junge Mädchen beim rituellen Tanz, Blut fließt, Augen verdrehen sich. Und dann steht Reverend Parris im Bild, von Julian Greis als muskelschwere Dumpfbacke gespielt, die gar nicht glauben kann, was für ein Ausbruch jugendlicher Ekstase sich da vollzieht. Stefan Pucher hat die Vorgeschichte zu Arthur Millers "Hexenjagd" am Hamburger Thalia als Video gedreht, als schwarzen Pop in kluger Clip-Ästhetik, der Lust macht, einen neuen Zugriff auf Millers 1953 entstanden Klassiker der US-Dramatik zu sehen.
Orpheus - Auf körperliche Ausdruckskraft statt trügerische Worte vertraut Antú Romero Nunes in seiner Fassung des antiken Totenreich-Mythos am Hamburger Thalia Theater
Gegen das Geschwafel der Gegenwart
von Stefan Schmidt
Hamburg, 7. September 2018. Es wird dieser Tage ja wieder besonders viel und besonders aufgeregt geredet in Deutschland. Über angebliche Mütter von Problemen etwa, über Problemmütter, Probleme von Politikern und Politikerprobleme. Und natürlich kamen auch die Reden zur Spielzeiteröffnung am Hamburger Thalia Theater nicht ganz ohne Exkurs zur allgemeinen Problemlage aus. Gegen diese Dauerdiskursschleife setzte Hausregisseur Antú Romero Nunes anschließend: ausgedehntes Schweigen.
Regie: Nikola Duric
Regie: Ene-Liis Semper, Tiit Ojasoo
Regie: Christoph Marthaler
Regie: Studio Braun
Regie: Clemens Sienknecht und Barbara Bürk
Regie: SKART / Masters of the Universe
Regie: Mpumelelo Paul Grootboom
Regie: Christiane Jatahy
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