meldungen
Kleist-Förderpreis 2011 für Wolfram Lotz
Ohne Vergleich
Frankfurt/Oder, 11. Januar 2011. Wolfram Lotz erhält im Kleistjahr 2011 den mit 7.500 Euro dotierten Kleist-Förderpreis für junge Dramatik. Wie die Märkische Allgemeine Zeitung mitteilt, wird der 29-jährige gebürtige Hamburger für sein Stück "Der große Marsch" ausgezeichnet, das bereits beim Stückemarkt des Berliner Theatertreffens 2009 mit dem Werkauftrag und dem erstmals vergebenen Publikumspreis bedacht wurde. Es wird im Mai 2011 im Rahmen der Ruhrfestspiele Recklinghausen uraufgeführt.
Christoph Marthaler erhält Hans-Reinhart-Ring
Hohe Ring-Ehren
Basel, 10. Januar 2011. Wie die Basler Zeitung (10.1.2011) meldet, wird Christoph Marthaler für die "kreative Originalität seines Schaffens und die grosse Resonanz auf der internationalen Bühne" mit dem Hans-Reinhart-Ring von der in Basel ansässigen Schweizerischen Gesellschaft für Theaterkultur ausgezeichnet. Der Ring gilt als höchste Auszeichnung des Schweizer Theaterbetriebs und wird seit 1957 jährlich verliehen.
Intendant & Kaufmännischer Direktor gesucht, Kündigungen angedroht bei der Theater Vorpommern GmbH
Drohender Kahlschlag
8. Januar 2011. Gestern Spätnachmittag kündigte der Aufsichtstrat der Theater Vorpommern GmbH in einer schriftlichen Erklärung überraschend an, "Personalmaßnahmen zu prüfen". Das berichtet die Ostsee-Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe. Aufsichtsratschef Eckehard Nitschke (CDU) habe auf Nachfrage klargesellt, dass er Kündigungen als eine Möglichkeit betrachte, um die Kosten in den Häusern zu senken. Den Beschäftigten seien die Einschnitte am Donnerstag auf einer Betriebsversammlung angekündigt worden.
Gertrud-Eysoldt-Ring 2011 für Kirsten Dene und Alexander Khuon
Starke Präsenz und nachhaltige Wirkung
7. Januar 2011. Wie die Akademie der Darstellenden Künste bereits im Dezember bekannt gab, wird der Gertrud-Eysoldt-Ring in diesem Jahr anlässlich der 25. Verleihung zweimal vergeben, und zwar an Schauspielerin Kirsten Dene (Jahrgang 1943) und an den Schauspieler Alexander Khuon (Jahrgang 1979) ausgezeichnet.
Deutscher Bühnenverein prüft Klage gegen Mobilfunkanbieter und Bund
Juristische Schritte geprüft
Köln, 5. Dezember 2010. Nach der Versteigerung der von Theatern genutzten Funkfrequenzen halten sich die Häuser Schadenersatzklagen offen. Wie unter anderen das Hamburger Abendblatt berichtet, würden juristische Schritte gegen Mobilfunkanbieter oder den Bund geprüft, wenn es "hart auf hart" komme, sagte der Chef des Deutschen Bühnenvereins, Rolf Bolwin.
Landesbühnen Sachsen suchen neuen Intendanten
Stelle frei!
Radebeul, 5. Dezember 2010. Die Landesbühnen Sachsen suchen einen neuen Intendanten. Wie Theater der Zeit meldet, erfolgt die Neubesetzung im Zusammenhang mit der geplanten Umstrukturierung vom Staatsbetrieb in eine Rechtsform des Privatrechts.
Freiburger Haushaltsloch gefährdet notwendige Theatersanierung
Warten bis die Baupolizei einschreitet?
2. Januar 2011. Einem Bericht der Badischen Zeitung zufolge hat der Freiburger Kulturbürgermeister Ulrich von Kirchbach in der letzten Kulturausschußsitzung des Jahres drastische Sparmaßnahmen angekündigt. Das kommunale Haushaltloch von 100 Millionen Euro bedroht der Badischen Zeitung zufolge auch die bereits beschlossene und dringend notwendige Sanierung der Bühnentechnik. Die Sanierung des maroden Apparats jedoch könne aus Sicht des kaufmännischen Direktors des Theaters Klaus Engert auf keinen Fall um weitere zwei oder drei Jahre verschoben werden.
Das irakische Bildungsministerium verbietet Theater- und Musikstudium
Unter dem Druck religiöser Parteien
1. Januar 2011. Das irakische Bildungsministerium hat den Meldungen verschiedener Medien zufolge der Fakultät der Schönen Künste der Universität Bagdad verboten, ab 2011 Theaterkunst und Musik zu unterrichten. "Das bedeutet den Tod für uns", zitiert das Deutschlandradio den stellvertretenden Dekan der Universität Falah al-Mussadi. Das Ministerium habe diese Entscheidung unter dem Druck religiöser Parteien getroffen, die das Land ins Mittelalter zurückbringen wollten. Professoren und Studenten der Universität befürchten einem Bericht der Nachrichtenplattform alarabiya.net zufolge, das Verbot könnte bald auch auf andere Sparten wie Fotografie, Regie, Bildhauerei und Malerei ausgedehnt werden.
(sle)
Junges Theater Göttingen ab 1.1. mit neugegründeter Unternehmensgesellschaft
Neustart mit ausgelagerter Buchhaltung
Göttingen, 31. Dezember 2010. Bereits im November ist die Unternehmergesellschaft (UG) "Neues Junges Theater Göttingen" gegründet worden, die ab Januar 2011 den Theaterbetrieb fortführen wird. An der inhaltlichen Arbeit solle sich zunächst nichts ändern, berichtet das Göttinger Tageblatt, in der Führungsspitze allerdings schon. Die Diplomkauffrau Miriam Winterstein, die eine Hausverwaltung leitet, übernimmt die kaufmännische Geschäftsführung des Theaters. Auch der Aufsichtsrat ist neu besetzt. Zum Vorsitzenden des Gremiums wurde der CDU-Politiker Harald Noack gewählt ingesamt gehören sieben Personen zum Aufsichtsrat.
Peter Stein springt am Berliner Ensemble kurzfristig als Kleists Gerichtsrat Walter ein
Von jetzt auf gleich
Berlin, 30. Dezember 2010. Wie das Berliner Ensemble mitteilt, wird der Regisseur Peter Stein in vier Vorstellungen seiner Inszenierung Der zerbrochne Krug mit Klaus Maria Brandauer in der Rolles des Dorfrichter Adam selbst als Gerichtsrat Walter auf der Bühne stehen. Stein springt der Erklärung des BE zufolge "von jetzt auf gleich" für den Schauspieler Martin Seifert ein, der in Steins Inszenierung seit der Premiere im September 2008 schon weit über hundert Mal den Gerichtsrat verkörpert hat.
Die Theater in Vorpommern gründen eine Management-Gesellschaft
Nachbarschaftliche Ehe
Anklam/Greifswald, 29. Dezember 2010. Das Theater Vorpommern mit seinen Häusern in Greifswald, Stralsund und Putbus und die Vorpommersche Landesbühne in Anklam gehen nun doch eine Art Fusion ein. Beide Theater wollen heute die Theatermanagement Vorpommern Unternehmer Gesellschaft gründen, mit der die Zusammenarbeit der beiden Theaterbetriebe im Landesteil Vorpommern noch effizienter gestaltet werden soll, wie der Nordkurier berichtet. "Konkret bedeutet das für die beiden Häuser, dass wir gemeinsame Inszenierungen präsentieren werden", sagte Wolfgang Bordel, Intendant der Vorpommerschen Landesbühne Anklam.
Hans-Jürgen Drescher wird neuer Leiter der Ludwigsburger Theaterakademie
Ein Theatermann mit klassischer Ausbildung
27. Dezember 2010. Der langjährige Leiter des Suhrkamp Theater- und Medienverlags Berlin, Hans-Jürgen Drescher, wird einer Mitteilung des baden-würtembergischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst zufolge die Nachfolge von Wolfgang Bergmann als Leiter der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Würtemberg in Ludwigsburg antreten. Bergmann, der auch Leiter des ZDF-Theaterkanals ist, war im Herbst 2010 zurückgetreten (nachtkritik.de meldete). Mit Drescher übernehme ab Sommer 2011 ein Theatermann mit "klassischer Ausbildung" die Geschäftsführung, zitierte ein Bericht der Stuttgarter Zeitung kurz vor Weihnachten den Staatssekretär im Kulturministerium Dietrich Birk (CDU).
Volksschauspieler Jens Scheiblich ist tot
Schweigen im Treppenhaus
27. Dezember 2010. Der Volksschauspieler Jens Scheiblich ist tot. Wie die Welt berichtet, starb das langjährige Ensemble-Mitglied des Hamburger Ohnsorg-Theaters nach schwerster Krankheit im Alter von 68 Jahren. Zu seinen Bühnenpartnern gehörten Volkstheater-Stars wie Heidi Kabel und Heidi Mahler, zu den Stücken "Tratsch im Treppenhaus" und "Twee as Katt un Hund" ("Sonny Boys").
Götz George wird seinen Vater Heinrich George spielen
Einen Freispruch erwirken
26. Dezember 2010. Einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung vom Donnerstag zufolge wird Götz George in einer ARD-Produktion seinen Vater, den Schauspieler Heinrich George spielen. Er habe, so der 72jährige in dem Gespräch, dem Projekt erst nach langem Überlegen zugestimmt. "Der Film bietet die Möglichkeit, für meinen völlig zu Unrecht beschuldigten Vater, der immer als NS-Darsteller hingestellt wurde, durch Zeitzeugen einen Freispruch zu erwirken", sagte Götz George der SZ.
Das Theater Krefeld-Mönchengladbach wird in eine gemeinnützige GmbH unmgewandelt
Kleine organisatorische Freiheiten
24. Dezember 2010. Nach dem Krefelder Stadrat hat in dieser Woche nun auch der Gladbacher Stadtrat zugestimmt, dass die Bühnen Krefeld-Mönchengladbach am 1. Januar 2011 in eine gemeinnützige GmbH umgewandelt werden. General-Intendant Michael Grosse wird auch einer der beiden Geschäftsführer der Theater-GmbH sein. Laut einem Bericht in der Westdeutschen Zeitung hat das Theater künftig mehr Freiheiten bei der Gestaltung und Bündelung von Abonnements. Ein Finanzkonzept existiere bis 2015. Die proklamierte Eigenständigkeit sei jedoch relativ: Zum Etat der GmbH steuern die Städte weiterhin den Löwenanteil bei, insgesamt jährlich rund 25 Millionen Euro.
Grimma bekommt Ulrich-Mühe-Straße
Ehre dem Sohn der Stadt
24. Dezember 2010. Das sächsische Grimma benennt zu Ehren des Schauspielers Ulrich Mühe eine Straße nach ihm. Der Stadtrat beschloss, die bisherige Theodor-Körner-Straße in Ulrich-Mühe-Straße umzubenennen, berichtet die Nassauische Neue Presse. Die Familie hatte zuvor bereits zugestimmt.
Unbekanntes Brecht Foto aufgetaucht
Als Mozart verkleidet
23. Dezember 2010. In ihrer heutigen Ausgabe präsentiert die Süddeutsche Zeitung ein bisher unbekanntes Brecht-Foto, das den jungen Autor, der sich sonst gern in Ledermantel oder Boxerposen ablichten ließ, mit Mozartperücke und in Rokoko-Outfit zeigt. Im Arm (und ebenfalls in Perücke und Rokokorobe) die damalige Freundin Paula Banholzer, aus deren Besitz der SZ zufolge das Foto auch stammt.
(sle)
Gutachten legt Spartenschließung an hessischen Staatstheatern nahe
Bald ausgetanzt?
Wiesbaden, 22. Dezember 2010. Den drei hessischen Staatstheatern in Wiesbaden, Kassel und Darmstadt drohen empfindliche Einschnitte, wenn sie nicht zusätzlich Geld bekommen. Das geht aus einem Gutachten hervor, das Kunstministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) in Auftrag gegeben hat, wie unter anderem die Welt und die Frankfurter Rundschau vermelden. Sollten die Betriebszuschüsse auf dem gegenwärtigen Niveau bleiben, "sind strukturelle Veränderungen des Spielbetriebs in allen drei Häusern unvermeidlich", sagte die Ministerin in Wiesbaden bei der Vorstellung eines Gutachtens.
Thomas Oberender wird Intendant der Berliner Festspiele
Von Salzburg nach Berlin
Berlin, 21. Dezember 2010. Einer Meldung der Salzburger Festspiele zufolge wird Thomas Oberender, ihr scheidender Schauspieldirektor, im Januar 2012 Joachim Sartorius als Intendanten der Berliner Festspiele ablösen. Sartorius scheidet zum Jahresende 2011 aus Altersgründen aus. Der Aufsichtsrat der Berliner Festspiele habe sich heute für den 44jährigen Oberender entschieden.
Das Thalia Theater Halle ist doch noch nicht gerettet
Der Fall ist kompliziert
20. Dezember 2010. Noch ist das Thalia Theater Halle nicht gerettet, denn noch sind die Haustarifverträge für die Bühnen der Stadt Halle nicht unterschrieben, hat der Geschäftsführer der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle, Rolf Stiska, nach Informationen des MDR gesagt; genauere Gründe nannte er nicht.
Oberhausen denkt laut über eine Schlingensief-Straße nach
Daran führt kein Weg vorbei
17. Dezember 2010. Einem Bericht des NRW-Portals "Der Westen" zufolge denkt man in Oberhausen darüber nach, den Altmarkt in Christoph-Schlingensief-Strasse umzubenennen. Zumindest im Freundeskreis des Theaters Oberhausen, dessen Vorsitzender Gerd Lepges dem verstorbenen Künstler damit ein Denkmal in der Stadt setzen will, wie "Der Westen" berichtet. Denn am Oberhausener Altmarkt wuchs Schlingensief auf, hier befand sich auch die Apotheke seiner Eltern.
Protest gegen rechtsnationale Kulturbarbarei in Ungarn
Auf der rechtsextremen Abschussliste
Budapest, 16. Dezember 2010. Wie bereits gemeldet, spitzt sich die (kultur-)politische Situation in Ungarn weiter zu. Nachdem kulturelle Institutionen offen dazu aufgefordert wurden, die ungarische Nation positiv darzustellen, den Off-Theatern das Aus droht und bereits eine anonyme Liste von "Juden, Bolschewiken und Homosexuellen" im ungarischen Kulturleben lanciert wurde (das New Yorker Stadtmagazin Time Out etwa berichtet hier), zielen weitere Aktionen gegen einzelne liberale Kultur-Köpfe.
Schauspieler Günter Grabbert ist tot
Lex Barkers Stimme
Leipzig, 16. Dezember 2010. Günter Grabbert ist tot. Wie die Leipziger Volkszeitung meldet, verstarb der bekannte Schauspieler an den Folgen eines Herzinfarktes. Am 15. Januar 2011 wäre Grabbert 80 Jahre alt geworden.
Das Deutsche Schauspielhaus Hamburg meldet erfreuliche Zahlen und verhandelt möglicherweise mit Stefanie Carp und Karin Beier über die Zukunft
Auf den Flügeln des Protests
Hamburg, 16. Dezember 2010. Spitzenwerte in der Krise: Wie unter anderem die Welt meldet, haben in den ersten vier Monaten der aktuellen Spielzeit rund 118 000 Zuschauer die Vorstellungen des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg besucht. Das sei das beste Ergebnis seit der Spielzeit 1993/94, teilte das Theater mit.
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